Jugendoffizier diskutiert mit Philosophie-Kurs

Wie stark darf man in andere Kulturen eingreifen – mit bester Absicht und um Frieden zu erreichen? Diese Frage stellte sich der Philosophiekurs Q2 und diskutierte sie auch mit Hauptmann Raphael Schewiola. Der Jugendoffizier der Bundeswehr war auf Einladung der Kurslehrerin Katharina Lang zu Gast in dem Kurs, der sich mit dem Thema „Staatsphilosophie“ beschäftigt. „Krieg und Frieden: Krieg im Auftrag der UN“ ist ein Unterthema der Reihe.
Afrikanische Probleme müsse man afrikanisch lösen, lautete die Antwort von Raphael Schewiola. Der Kurs hatte sich mit Kulturrelativismus und Universalismus als philosophisch-ethische Sichtweise befasst und befürwortete diese neue Strategie. Der Jugendoffizier erläuterte, man habe aus der Zeit in Afghanistan gelernt.
Auch die Frage, ob es ethisch vertretbar ist, anderen Staaten Waffen zu liefern, wurde in der Veranstaltung diskutiert. Es gehe darum, einen Ausgleich zu schaffen, erklärte Schewiola. Und letztlich immer darum, auf lange Sicht Frieden zu schaffen und Frieden zu bewahren. „Im vergangenen Jahr zählen wir 51 neue Konflikte“, so der Bundeswehr-Hauptmann; von einer friedlichen Welt seien wir also weit entfernt. Deutlich wurde das auch beim Blick auf die Liste so genannter fragiler Staaten im Internet. Doch der Weltfriede sei das Ziel und die Bundeswehr als verlängerter Arm der Politik trage dafür ebenfalls Verantwortung, indem sie Anordnungen ausführe. Über die eigene Verantwortung mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, machte Schewiola sichtlich Freude. Und die Schülerinnen und Schüler erhielten diverse Denkanstöße für die Fortsetzung des Gesprächs im Philosophieunterricht.