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Zu Gast am Piarista Gimnázium in Kecskemét, Ungarn

Gruppe mit Schüler:innen und Lehrerinnen vor dem Piaristengymnasium
Datum:
23. Apr. 2024
Von:
Berit Keiser
Schülerinnen vor einer Leinwand bei einer Präsentation über unsere Schule

Der Schüler*innenaustausch mit dem Piarista Gimnázium in Kecskemétv stand in diesem Jahr unter dem Thema Demokratie. Vom 10.-17. April 2024 war unsere Delegation als Teil des Programms Erasmus+ in Ungarn zu Gast.

Das Austauschprogramm basierte auf drei inhaltlichen Säulen: persönliche Begegnung, Kulturaustausch und Demokratiebildung. Persönliche Begegnung und gemeinsame Zeit erlebten unsere zwölf teilnehmenden Schülerinnen, begleitet von Birgit Beier und Franziska Gniewkowski, mit ihren ungarischen Austauschpartnern durch offene, herzliche und fürsorgliche Aufnahme in ihren Gastfamilien, durch aktive Einbindung in den Fremdsprachenunterricht der Unter-, Mittel-, und Oberstufe und das Schulleben unserer Partnerschule. 

Mit unserer Projektarbeit knüpten wir inhaltlich an das Thema Demokratiebildung an, welches beim Besuch der ungarischen Schülergruppe Anfang Februar begonnen worden war. Hier beschäftigtigten uns das Prinzip der Gewaltenteilung, das Versammlungsrecht und die Politikebenen der Kommunal- und Landespolitik Nordrhein-Westfalens. Am Piaristengymnasium fragten wir im Rahmen der Austauschwoche: Welche Möglichkeiten haben Schülerinnen und Schüler an unseren Schulen an ihrem Lernprozess und ihrer Lernumgebung mitzuwirken? Anhand von Präsentationen der Schüler*innensprecher des Piaristengymnasiums lernten wir ihr Engagement kennen. 

Beim Besuch von außerschulischen Lernorten wie dem Sitzungssaal des Rathauses der Stadt Kecskemét sowie einer neu konzipierten interessanten Ausstellung zur Stadtgeschichte informierten wir uns über die geschichtskulturellen, wirtschaftlichen und politischen Merkmale des Ortes. Die Denkmalsetzung für historische Persönlichkeiten der ungarischen Geschichte anhand von Historiengemälden und Statuen sind im Stadtbild der ungarischen Metropolen präsent. Durch Vorträge der ungarischen Schüler*innen– zum Beispiel beim Besuch der Stephansbasilika und des Heldenplatzes – sowie einer Führung durch das Parlamentsgebäude in Budapest erhielten wir Einblicke in ihre Bedeutung für unser Gastland. Im Rahmen der Projektarbeit lernten wir die Vielfalt der ungarischen Parteinlandschaft kennen und kamen auch auf das Thema Minderheitenschutz.

Eine Joseph-Statue im Stephansdom erinnerte uns an die Gemeinsamkeit unser beider kirchlicher Schulen, Werte wie die Entwicklung von Individualität, Achtsamkeit und Wertschätzung gegenüber Mitmenschen und die Übernahme von Verantwortung zu lehren und zu leben. 

Zum Abschluss der Projektarbeit  warfen wir einen Blick auf die Verfasstheit und Ziele der Europäischen Union. Anlässlich der Europawahlen am 9. Juni 2024 diskutierten die ungarischen und deutschen Schülerinnen und Schüler Chancen und Risiken der Senkung des Wahlalters auf 16 bzw. 17 Jahren in einigen Mitgliedsstaaten. Hier sahen die Teilnehmenden vor allem eine umfassende und neutral gestaltete politische Bildung als Voraussetzung für eine mündige Wahlentscheidung. 

Unser großer Dank gilt den ungarischen Kolleginnen und Kollegen und der Schulleitung, mit denen wir gemeinsam den Weg der Begegnung, des Kulturaustauschs und der Demokratiebildung beschritten haben. 

Franziska Gniewkowski