Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl


Fußgängerzone ja oder nein – da unterschieden sich die Kandidierenden für das Bürgermeisteramt in Rheinbach. Eine weitere Diskrepanz gab es beim Haushalt. Ansonsten waren die Positionen von Silke Josten (UWG), Dr. Daniel Phiesel (CDU) und Arne Ritter (SPD) auf dem Podium des SJG doch ziemlich nah beieinander. Ein Arbeitskreis hatte die Diskussion vorbereitet, im Publikum saßen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10, EF und Q1. Bei der Moderation wechselten sich Konrad Limbach, 10d und Juliane Sistig, EF mit Dina Mädler und Tim Sydow, beide Q1 ab und achteten penibel darauf, dass die Redezeit von 90 Sekunden nicht überschritten wurde und so die Themenblöcke Verkehr/Infrastruktur, Bildung/Soziales und Klimaschutz angesprochen werden konnten. Zum Schluss kam auch das Publikum mit Fragen zum Zuge.
Arne Ritter hält an den Plänen für eine Fußgängerzone fest, Silke Josten lehnt sie ab, Dr. Daniel Phiesel ist ebenfalls dagegen. Am Wochenende zu testen, wie sich reiner Anliegerverkehr auf Gastronomie und Geschäfte auswirkt, kann er sich hingegen vorstellen. Zur Mobilität in Rheinbach – wie kommt man in Freistunden mal eben nach Hause? – verwies Phiesel auf das Haushaltsproblem in Rheinbach. Man müsse das Thema ÖPNV (öffentlicher Personen-Nahverkehr) „mit Köpfchen“ angehen. Josten erläuterte dem Publikum, für den ÖPNV sei der Kreistag zuständig. Sie unterstütze aber das Ansinnen, dass Schülerinnen und Schüler gut zur Schule kommen müssen. Ritter betonte den ÖPNV als wichtigen Baustein für die angestrebte Klimaneutralität und forderte alternatives, flexibles Denken.
Weiter ging es mit einem Fragenkomplex zum Thema Bildungsangebot. Alles in Rheinbach vorhanden, von Kita bis Ausbildung und Hochschule – so lautete die Antwort von Silke Josten. Sie sprach die Themen Digitalisierung und Modernisierung an. Dr. Daniel Phiesel nannte die Sportstätten und den Freizeitpark, für den er sich weitere Rutschen wünscht. Ritter forderte mehr Förderung von Kinderbetreuung – und alle betonten, wie wichtig eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen für weitere Planungen seien, beispielsweise in einem Jugendparlament.
Den Schülerinnen und Schülern lag das Thema Klimaschutz und Hochwasserschutz am Herzen. Alle drei Kandidierenden äußerten sich dahingehend, dass sowohl der Ausbau erneuerbarer Energien wichtig sei als auch Rheinbach klimafest zu machen – mit Dachbegrünung zum Beispiel. Phiesel schlug noch Biogasanlagen vor. Auch an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger wurde appelliert. Phiesel baute mit seinen Kindern Staudämme im Stadtwald, Ritter nannte das geplante Rückhaltebecken bei der Glasfachschule, Josten nannte die kommunale Wärmeplanung als einen wichtigen Faktor. Fragen aus dem Publikum wurden insbesondere zur finanziellen Konsolidierung gestellt. Dr. Daniel Phiesel erklärte, Einsparungen seien nötig, Silke Josten wies darauf hin, dass zum Beispiel Kultur eine wichtige Ausgabe sein, um Rheinbach attraktiv zu halten, Arne Ritter betonte den nötigen Wohnraum.
Applaus des Publikums gab es für alle erst zum Schluss, darum hatte das Moderatorenteam gebeten. Die Lehrkräfte Marietheres Krupp-Schumacher, Thomas Löffler und Claus Müllender, die die Diskussion gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern vorbereitet und organisiert hatten, fanden es wichtig, dass sich die Jugendlichen informieren konnten und einen Einblick in die Demokratie vor Ort erhielten. Die Gäste auf dem Podium ermunterten dazu, zur Wahl zu gehen.
