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Europawahl und Klimawandel

Schülerin und Schüler als Moderatoren in der Mitte, links Politiker der Parteien SPD, FDP, rechts der Grünen, daneben ein freier Platz für CDU
Datum:
9. März 2024
Von:
Berit Keiser
Schülerinnen und Schüler sitzen auf dem Boden der Turnhalle mit Blick auf die Politiker:innen und Moderator:innen

Die Umwelt AG organisierte eine Podiumsdiskussion zur Europawahl mit dem Schwerpunkt Klimapolitik. „Wir möchten mit Politikerinnen und Politikern in den Austausch kommen und erfahren, was Ihre Visionen für die Zukunft sind, welche Handlungsvorschläge Sie haben und welche Maßnahmen Sie ergreifen möchten“, sagte Moderatorin Mara Liebscher, Q2 zu Beginn der Veranstaltung. Gemeinsam mit Niels Heiden, Q2 stellte sie den Gästen Alexandra Geese, Grüne, Dr. Arno Gildemeister, SPD, und Marcel Japes, FDP. Axel Voss als Vertreter der CDU musste krankheitsbedingt absagen. Im Publikum saßen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10, Q1 und Q2.

„Dem Klimawandel ist es egal, wo Grenzen verlaufen“, sagte Marcel Japes. Daher sei eine Zusammenarbeit in Europa und global unabdinglich. Auch Dr. Arno Gildemeister betonte, der Klimawandel sei eine Menschheitsaufgabe. Extremwetterereignisse nähmen zu und seien ein Auslöser für Flucht. Alexandra Geese ergänzte, große Teile der landwirtschaftlichen Flächen zum Beispiel in Spanien und Italien seien in wenigen Jahren nicht mehr nutzbar, da es nicht mehr genug Wasser gebe. Japes war es wichtig, auf die medizinische Situation auch in Deutschland aufmerksam zu machen: Hitze bedeute, dass mehr Menschen an Schlaganfall oder Hitzetod sterben würden. Es herrsche mehr oder weniger Einigkeit darüber, dass wir diese Probleme lösen müssten, so Geese; Unterschiede zwischen den Parteien bestünden in der Frage, wie das geschehen könne.

Geese, seit 2019 im Europaparlament, verwies auf das EU-Klimagesetz, das die massive Umstellung auf erneuerbare Energien einfordere. NRW habe in Sachen Windkraft schon sehr viel erreicht. Auf die Schüler-Nachfrage, warum Deutschland nicht mehr auf Kernenergie setze, verwies sie auf die Gefahren und betonte die hohen Kosten. Gildemeister nannte wie sie die Problematik der Endlagerung, Japes das Problem der Verstrahlung. Er setze auf Wasserstoff – und darauf, dass man mehr Energie einspare. Technologie-Offenheit und Emissionshandel seien wichtige Maßnahmen im Zuge des Klimaschutzes. „Wirtschaft und Klimaschutz müssen Hand in Hand gehen“, so Japes. Geese antwortete auf eine kritische Frage aus dem Publikum: „Wir wollen nicht gegen, sondern mit den Unternehmen agieren.“ Ein Grund für wirtschaftliche Probleme in Deutschland sei, dass die Automobilindustrie statt auf E-Mobilität zu lang auf Verbrenner-Motoren gesetzt habe. 

Gildemeister forderte in Sachen Mobilitätswende bessere Verbindungen und vereinfachten Ticketkauf in ganz Europa. Ein Blick in die Geschichte stimmt ihn positiv: Dass man sich auf eine Spurbreite für die Eisenbahn geeinigt habe, habe zum Erfolg des Verkehrsmittels geführt. Dies sieht er auch als Vorbild für E-Mobilität. Es gebe viel zu tun, aber er sehe „keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken“.

Zum Schluss riefen alle drei dazu auf, sich an der Europawahl zu beteiligen, damit ihre Zukunft mitzubestimmen und die Demokratie zu stärken.