In Sachen Kinder- und Jugendbücher bezeichnet er sich als „Newcomer“, sei er doch eigentlich Drehbuchautor: Martin Muser hat dennoch großen Erfolg mit seinen Büchern „Kannawoniwasein!“ Auch die Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 5, die ihm bei seiner Lesung in der Aula zuhören durften, waren fasziniert. Im Rahmen des Lesefestivals Käpt’n Book war er bei uns zu Gast; die Katholische Bücherei hatte den Kontakt hergestellt.
„Eltern können echt komisch sein“, stellt Finn fest. Die Hauptfigur aus „Kannawoniwasein!“ darf allein nach Berlin fahren, dabei hat er seine Eltern früher immer als sehr ängstlich erlebt. Aber nach ihrer Trennung ist eben so manches anders. Die Zugfahrt entpuppt sich zu einem großen Abenteuer, denn ihm wird sein Rucksack geklaut und der Schaffner ist nicht damit einverstanden, dass Finn allein unterwegs ist. In Oranienburg übergibt er den Jungen der Polizei.
Das passt Finn natürlich gar nicht. Zunächst erlebt er, dass Buttermilch auf die Uniform eines Polizisten tropft – „wie ein schmelzender Schneemann“ sieht dieser aus und ruft „Kannawoniwasein!“ Dass der Ausruf die berlinerische Aussprache von „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“ ist, hatten die Mädchen und Jungen schon zu Beginn der Lesung festgestellt. Finn will also weg, gemeinsam mit Jolla, die wie er nach Berlin „in die Zitty“ will, taucht er in einem Müllcontainer unter. Eine eklige Szene, wie die Zuhörerinnen und Zuhörer einhellig fanden – aber eben auch nötig, damit Finn entkommen kann. Muser verrat das Ende des ersten Buches: Finn kommt heil in Berlin und findet auch seinen Rucksack wieder.
Wie lang er an dem Buch geschrieben habe, lautete eine Frage in der kurzen Fragerunde zum Schluss der Lesung. Und was sind die Schritte, bis ein Buch erscheint? Ganz wichtig auch die Frage: „Was verdienen Sie an einem Buch?“ Dass es nur 80 Cent seien, sorgte für großes Erstaunen im Publikum. „Naja, aber von dem gelben Buch habe ich auch über 20.000 Stück verkauft“, so Muser.
Petra Göb, Leiterin des Medienzentrums, verwies auf den Lesepreis, den Muser kürzlich erhalten hat, und dankte ihm für die amüsante Lesung. Sie freute sich auch über die vielen interessanten Fragen der Mädchen und Jungen. Wer mehr über Finn und Jolla wissen will, kann sich die Bücher ausleihen – sie sind im Medienzentrum vorhanden.