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„Es hagelte Likes“ – Annette Mierswa hat sich in ihrem Roman „Instagirl“ damit auseinandergesetzt, wie Jugendliche sich in sozialen Netzwerken in Szene setzen, und eine spannende Geschichte um Isi und Kim erzählt. Vor unseren 8. Klassen las die Hamburger Autorin im Rahmen des Lesefestival Käpt’n Book daraus.

Wo ist der beste Platz für ein „Best Friends Forever“-Foto? Kims Idee stößt bei Isi auf Widerstand, dennoch lässt sie sich mitreißen. Das gefährliche Setting sorgte für Stille im Studio, gespannt warteten die Schülerinnen und Schüler darauf zu hören, ob die beiden Figuren heil aus dem Gleisbett herauskommen.

Anette Mierswas Roman beschäftigt sich mit der Bedeutung von Followern und echten Freundinnen und Freunden in der Klassengemeinschaft, mit Zugehörigkeitsgefühl und der Rolle von Aussehen und Styling. Auch in ihre anderen Romane bot sie kleine Einblicke und weckte das Interesse des Publikums.

 

In Sachen Kinder- und Jugendbücher bezeichnet er sich als „Newcomer“, sei er doch eigentlich Drehbuchautor: Martin Muser hat dennoch großen Erfolg mit seinen Büchern „Kannawoniwasein!“ Auch die Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 5, die ihm bei seiner Lesung in der Aula zuhören durften, waren fasziniert. Im Rahmen des Lesefestivals Käpt’n Book war er bei uns zu Gast; die Katholische Bücherei hatte den Kontakt hergestellt.

„Eltern können echt komisch sein“, stellt Finn fest. Die Hauptfigur aus „Kannawoniwasein!“ darf allein nach Berlin fahren, dabei hat er seine Eltern früher immer als sehr ängstlich erlebt. Aber nach ihrer Trennung ist eben so manches anders. Die Zugfahrt entpuppt sich zu einem großen Abenteuer, denn ihm wird sein Rucksack geklaut und der Schaffner ist nicht damit einverstanden, dass Finn allein unterwegs ist. In Oranienburg übergibt er den Jungen der Polizei.

Das passt Finn natürlich gar nicht. Zunächst erlebt er, dass Buttermilch auf die Uniform eines Polizisten tropft – „wie ein schmelzender Schneemann“ sieht dieser aus und ruft „Kannawoniwasein!“ Dass der Ausruf die berlinerische Aussprache von „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“ ist, hatten die Mädchen und Jungen schon zu Beginn der Lesung festgestellt. Finn will also weg, gemeinsam mit Jolla, die wie er nach Berlin „in die Zitty“ will, taucht er in einem Müllcontainer unter. Eine eklige Szene, wie die Zuhörerinnen und Zuhörer einhellig fanden – aber eben auch nötig, damit Finn entkommen kann. Muser verrat das Ende des ersten Buches: Finn kommt heil in Berlin und findet auch seinen Rucksack wieder.

Wie lang er an dem Buch geschrieben habe, lautete eine Frage in der kurzen Fragerunde zum Schluss der Lesung. Und was sind die Schritte, bis ein Buch erscheint? Ganz wichtig auch die Frage: „Was verdienen Sie an einem Buch?“ Dass es nur 80 Cent seien, sorgte für großes Erstaunen im Publikum. „Naja, aber von dem gelben Buch habe ich auch über 20.000 Stück verkauft“, so Muser.

Petra Göb, Leiterin des Medienzentrums, verwies auf den Lesepreis, den Muser kürzlich erhalten hat, und dankte ihm für die amüsante Lesung. Sie freute sich auch über die vielen interessanten Fragen der Mädchen und Jungen. Wer mehr über Finn und Jolla wissen will, kann sich die Bücher ausleihen – sie sind im Medienzentrum vorhanden.

„Die Menschen flossen wie Treibgut einfach weiter“: In Daniel Höras Roman „Das Schicksal der Sterne“ geht es um Flucht und Vertreibung. Über die Erlebnisse der Hauptcharaktere und seinen Werdegang als Autor sprach der Jugendbuchautor mit Schülerinnen und Schülern der Klassen 9. Im Rahmen des Lesefestivals „Käpt’n Book“ war er an unsere Schule gekommen.

Karl ist 15, als er aus seiner Heimat Waldenburg vertrieben wird. Er sieht Tote am Wegesrand, nimmt wahr, wenn es einmal nicht nach Verwesung riecht, stiehlt einer Sterbenden das Brot aus den Händen und hört, wie seine Mutter immer wieder nach der vermissten Tochter ruft.

Adib ist 15, als er aus Afghanistan flieht. Er weicht Minen aus, sucht in Mülltonnen nach Essen und sieht zu, dass er auf den vielen Etappen nach Berlin immer im Verborgenen bleibt. „In ihrer Not hatten sie nichts zu verschenken, am wenigsten Mitgefühl“, heißt es über die Gruppe, mit der Adib flieht, in dem Roman. In Berlin angekommen, trifft er Karl. Beide hatten auf der Flucht ihre Geschwister verloren und schreckliche Dinge erlebt – das verbindet sie.

Daniel Höra lernte auf einer Lesung in Berlin einen afghanischen Jungen kennen, der ihn zu dem Buch inspiriert hat. Dessen Geschichte verknüpfte er mit seiner Familiengeschichte, so dass viele Erlebnisse in den Roman eingeflossen sind, „aber verfremdet und verdichtet“, so Höra. Die Schülerinnen und Schüler zeigten großes Interesse daran, wie Höra als Schriftsteller arbeitet und wie er zu seinem Beruf gekommen ist. „Meine Ausbildung zum Schriftsteller hat 16 Jahre gedauert“, berichtete er ihnen. Schon mit 13 habe er gewusst, dass er gern Bücher schreiben möchte, „denn das kann ich: schreiben“, allerdings musste er erst einige Lebenserfahrung gesammelt haben. Mittlerweile könne er gut davon leben und sich auch keinen anderen Beruf vorstellen. Nur mit den Kommaregeln tue er sich schwer, da halte er es mit der künstlerischen Freiheit. Dieses Argument könnten die Mädchen und Jungen auch in der Schule vorbringen, so Höra; wahrscheinlich aber doch ohne Erfolg. Woher er all seine Ideen nehme, wollten die Jugendlichen wissen. „Ich betrachte das eigene Leben als Steinbruch“, so seine Antwort. Er zeigte sich gewiss, dass ihm noch genug für viele neue Bücher einfalle.

„Survival – Verloren am Amazonas“ ist der Titel des Jugendbuchs, aus dem unsere fünften Klassen am 1. Oktober 2018 einige Passagen hören durften. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Lesefestes „Käpt’n Book“ statt.

Autor Andreas Schlüter las in der SJG-Aula aus dem ersten Band der Dschungel-Abenteuer: Nach einer Bruchlandung kommt der 13-jährige Mike langsam zum Bewusstsein. Wo ist er? Gemeinsam mit seiner kleinen Schwester Ellly sowie seinen Freunden Matheus und Gabriel erkundet er den Dschungel im wilden Amazonasgebiet mit seinen Schlangen, Raubkatzen und Naturgewalten.

Damit sich die Jungen und Mädchen vorstellen konnten, wie es dort aussieht, zeigte Andreas Schlüter ihnen Bilder aus dem Dschungel. Sie ließen sich von ihm gedanklich in diese Welt versetzen und fieberten mit der Hauptfigur.

Die Gelegenheit, einen Autor nach seiner Arbeit zu fragen, ließen sich die Schülerinnen und Schüler nicht entgehen. Und auch um ein Autogramm fragten sie – mit Erfolg. Jetzt warten sie gespannt, ob es nach dem zweiten Teil, „Survival – Der Schatten des Jaguars“, einen dritten Teil geben wird.