Der Literaturkurs von Barbara Haas führte unter der Regie von Katharina Hofer und Leonie Deppisch an zwei Abenden das Stück „Terror“ von Ferdinand von Schirach auf. Auf dem Handypodest saßen Richterin, Staatsanwältin, der Angeklagte, seine Verteidigerin, die Protokollantin und die jeweiligen Zeugen – alle gespielt von Schülerinnen und Schülern der Q1.
Der Literaturkurs hatte die Gerichtsverhandlung in den Schulhof gelegt: Lars Koch ist angeklagt, für die Tötung von 164 Menschen in einem Passagierflugzeug schuldig zu sein. Er hat den Abschuss veranlasst, entgegen ausdrücklicher Anweisung, um Menschen in einem Fußballstadion vor dem Tod zu bewahren. Denn das Flugzeug war in der Hand von Terroristen. Das Publikum wurde, wie von Schirach es vorsieht, in die Verhandlung einbezogen; die Zuschauerinnen und Zuschauer sollten in der Funktion von Schöffen urteilen: schuldig oder nicht schuldig.
In zwei Besetzungen brachten die Schülerinnen und Schüler den Fall auf die Bühne. Lisa Kratzer und Frieda Otremba als Vorsitzende führten durch die Verhandlung, als Staatsanwältinnen befragten Emily Lowin und Theopoula Markou den Angeklagten und die Zeugen, Philippe Pohl und Wilko Lenz verteidigten als Lars Koch ihr Entscheidung, unterstützt durch Nora Hildebrandt und Emely Danesh als Verteidigerinnen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer stimmten größtenteils am Schluss des Stückes für „nicht schuldig“ – einfach war die Entscheidung im Anschluss an die Befragungen der Zeugen jedoch nicht. Es war ein nachdenklicher, aber genussvoller Theaterabend auf dem Schulhof.